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Gitarre
Marshall II: Pedal Series 1.. Bluesbreaker vs Drivemaster vs Shredmaster

Marshall II: Pedal Series 1.. Bluesbreaker vs Drivemaster vs Shredmaster

Marshall steht seit Jahrzehnten für verzerrte Gitarrensounds und hat sich als einer der Standardsounds etabliert. Neben den Verstärkern (kurz „Amp“ für Amplifier) wurden auch verschiedene Pedale gebaut. Die Pedal-Serie 1 umfasste den Bluesbreaker, Drivemaster und Shredmaster und alle drei waren auch mal gleichzeitig in meiner Equipmentsammlung. Auch wenn die Pedale nicht mehr gebaut werden, so findet man sie doch immer wieder auf (Online)flohmärkten oder in der Bucht, und lohnen, tun sich die Pedale allemal!

FYI: dieses Review hatte ich schonmal im Marshallforum veröffentlicht

Hier meine Reviews zur ersten Pedalserie von Marshall (ja ich weiß, Marshall hat auch vorher andere Pedale gemacht)… also die schwarzen fast quadratischen Boxen.

Alles in allem machen diese Kisten einen recht robusten Eindruck (Step on it!).

Alle haben den Marshalltypischen Schalter… sehr schön da der Druckpunkt gut zu spüren ist (eine Sache die ich bei meinem MIDI-Board manchmal vermisse …).

Bluesbreaker

Nun ja, Nomen est Omen … der Bluesbreaker wurde gebaut um Sounds im Sinne des von EC beliebt gemachten Combos zu erzeugen, und genau das macht er. Die Regelung beschränkt sich auf Gain, Tone und Volume, wobei hier anzumerken ist das sich bei Gain und Tone erst im oberen Drittel des Regelbereiches wirklich etwas bewegt.

Derzeit benutze ich den Bluesbreaker in meinem kleinen Setup, um meinen (einkanaligen) Yamaha-Transencombo anzufeuern (oder auch manchmal als Booster für den Drivemaster). Ich will jetzt nicht sagen, dass dieses Pedal aus dem Combo klangmäßig einen Röhrenamp macht … aber es kommt dem doch schon ziemlich nahe. Das Pedal reagiert schön auf den Anschlag … d. h. man kann hier wirklich mit Volumenpoti an der Gitarre, bzw. Stärke des Anschlages arbeiten, sehr schön!

Auch bei ‚englischer‘ Einstellung und Einsatzes eines Humbuckers bleiben Powerchords klar und definiert.In Verbindung mit dem Drivemaster gespielt (dann mit neutraler Tone-Einstellung, was IMHO alles bis zur 1:00 Uhr ist) gibt es diesem einen Kick für das Solospiel. Allerdings ist diese Kombination durchaus Noisy und mit Vorsicht zu genießen (man bekommt durchaus schnell Feedback… nicht immer gewünscht ).

Drivemaster

‚Wo Marshall drauf steht, kommt auch Marshall raus‘… der Drivemaster hat Gain, Bass, Middle, Trebble und Volume.

Im Gegensatz zum Bluesbreaker-Pedal ist die Regelung äußerst effektiv, d.h. ‚tote‘ Regelbreiche wie beim oben genanntem Bluesbreaker gibt es nicht.

Ursprünglich habe ich das Teil als dritten Kanal meines (nicht mehr vorhanden) 8240 genutzt, heute ist es in meinem kleinen Setup für härtere Verzerrung zuständig (härter bedeutet hier im Vergleich zum Overdrive des Bluesbreakers… also auch hier keine High-Gain-Orgien, aber doch schon eine ordentliche Zerre).

Auch der Drivemaster lässt sich schön mit Anschlag und/oder Volumenpoti dosieren.

Das Teil liefert schöne Crunch Sounds, aber durchaus auch schöne singende Leads…

Ob jetzt als einzige Zerre vor meinem Yamaha, oder damals als ‚zusätzlicher‘ Kanal des 8240… ein schönes, gutklingendes Pedal.

Shredmaster

5 Potis strahlen einen an und wollen eingestellt werden … da fängt man halt einfach mal bei einer neutralen Stellung an … also erst mal alle Regler auf 12 Uhr.

Mit einem Tritt auf das Pedal (Druckpunkt ist gut spürbar) schalte ich also auf Verzerrung … und siehe da … wer hätte es gedacht, es zerrt wie Sau. Aggressiv, mit Biss… aber irgendwie dachte ich, das kann der Drivemaster auch…. also, den Shredmaster aus- den Drivemaster eingeschaltet … aha … falsch erinnert. Die Zerre des Drivemasters ist eher eine klassische, die des Shredmaster moderner, durchaus was fuer den High_Gain Bereich.Als Nächstes bearbeite ich die Volumen- / Tonepotis meiner Klampfe (und den PU-Selector)… ja, da tut sich was. Sowohl auf die verschiedenen PUs als auch auf die Volumepotis und außerdem noch auf den Anschlag reagiert das Pedal (wobei die Unterschiede da nicht ganz so wie beim Drivemaster sind, da lässt sich mit dem Volumepoti der Gitarre mehr anstellen).

Da ich die gerade mal alle Teile in Reihe geschaltet habe (Bluesbreaker, Drivemaster und Shredmaster) setze ich den Bluesbreaker zum Boosten des Shredmaster ein … der Ton steht … und steht … und steht … und im Grunde mache ich nur ein ganz leichtes Fingervibrato … toll, das gefällt mir .

Nun an die Potis … Gain … selbsterklärend … die Unterschiede zwischen 1/2 und ganz offenem Gainpoti sind allerdings nicht so gewaltig (da reagieren Drivemaster und Bluesbreaker besser).

Als Nächstes kommt dann das Bass‘-Poti. Das wird eigentlich richtig interessant, wenn man es rausdreht und ‚Trebble‘ ziemlich weit öffnet … das sägt! Schön bei diesen beiden Potis ist, das sie auf dem gesamten Regelweg auch reagieren, es tut sich was … das ist beim Contour-Poti (quasi ein Tone-Regler)nicht ganz so … von 0 – 3/4 offen tut sich quasi gar nichts, und danach ändert es sich dann gewaltig.

Getestet habe ich den Shredmaster mit meiner Ibanez AS73 (Semi-Acoustic) und meiner Ibanez Radius … einmal an einem Fender-Clone (Vollröhre) im Cleanbetrieb und an meiner Yamaha Transe. Zum Vergleich hatte ich eben die beiden anderen Pedale der Serie genutzt und ein Boss DS-1 (huch, das habe ich im Test gar nicht erwähnt ).

Bleibt zum Schluss noch die Frage:

Die Pedale diese Serie bieten Marshallsound von Bluesig / Crunchig ueber rockig verzerrt bis zum sägendem (oder bissigen) Tone für Riffs und Leads… weshalb werden die nicht mehr gebaut?????

Und noch hinterhergeschoben: Das vielseitigste der drei ist definitiv das (der? die?) Drivemaster, das durchaus auch Shredden und Bluesen kann… wobei sich die beiden anderen Pedale in ihrer Disziplin halt besser machen.

Und noch zum allerletzten Schluss hinterher: Preislich sollten alle Pedale unter 50 Taler zu haben sein, mit Geduld sogar unter 40 (inkl. Versand).

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